Lesezeit ca. 5 Min.

Intervallfasten mit Autophagie

Für die einen ist Fasten ein nicht eingehaltener Jahresvorsatz, für die anderen Pflichtprogramm. Aber worauf sollte man verzichten? Und wie oft überhaupt?

Wer Fasten möchte und sich online auf die Suche begibt, stößt auf zahlreiche höchst verschiedene Ergebnisse. Neue Ernährungstrends tauchen bekanntlich an jeder Ecke auf. Besonders beliebt ist das Intervallfasten – eine Methode, bei der für eine bestimmte Zeit ganz auf Essen verzichtet wird, um dann in einem ebenfalls festgelegten Zeitraum wieder etwas zu essen. Intervallfasten taucht derzeit häufig in Kombination mit einem Begriff auf: Autophagie. Ein Trendbegriff? Nein – die Autophagie ist ein körpereigener „Recyclingprozess“, der selbstständig abläuft. Hierbei werden beschädigte oder nicht mehr richtig funktionierende Teile einer Zelle abgebaut und wiederverwendet. Der Prozess dient dazu, den Abbau alter und die Produktion neuer Zellen im Gleichgewicht zu halten. Autophagie ist deshalb etwas, was die ganze Zeit im Körper geschieht. In Stresssituationen und bei Nahrungsdefizit wird Autophagie aber gezielt stark aktiviert, um beispielsweise die Produktion neuer Proteine auch unter extremeren Umständen leisten zu können. Durch diese Selbstreinigung werden auch schädliche Erreger innerhalb der Zelle unschädlich gemacht und damit das Immunsystem des Menschen gestärkt.

Fasten als körpereigene Müllabfuhr

Diesen natürlichen Prozess können wir verstärken, in dem wir ihn selbst in die Hand nehmen: Wenn wir im Rahmen des Intervallfastens für einen bestimmten Zeitraum auf Essen verzichten, wird eben dieser Abbauprozess besonders stimuliert und die Zellen werden „bereinigt“. Ein positiver Nebeneffekt des Fastens soll deshalb neben dem Verzicht und den purzelnden Kilos auch eine Regenerierung des eigenen Körpers sein. Eine große Studie mit über 1400 Fastenden zeigte: Bei 84 Prozent verbesserten sich schwere Gesundheitsprobleme wie Diabetes 2, Gelenkentzündungen oder Bluthochdruck deutlich.

Kalorienreduzierung mit System

Das Intervallfasten kennt unterschiedliche Modelle, nach denen gefastet werden kann: Bei der bekanntesten Form des Intervallfastens – der 5:2 Methode – darf an fünf Tagen der Woche ganz normal gegessen werden und an den restlichen Tagen werden die Kalorien bei Frauen auf 500 bis 800 und bei Männern auf 600 bis 850 reduziert. Dabei helfen kalorienfreie Getränke und der Verzicht auf schnell verdauliche Kohlenhydrate. Bei der 16:8-Methode stehen einem acht Stunden des Tages zur Verfügung, in denen gegessen werden darf – in den restlichen 16 Stunden wird auf jegliches Essen verzichtet. Dabei fällt dann häufig die frühe oder späte Mahlzeit aus, was dazu führt, dass man fünf bis zehn Prozent weniger Nahrung aufnimmt.

Online-Ernährungscoaching mit Oviva

Sich auf Dauer gesünder zu ernähren, ist oft nicht einfach. Mit der App-gestützten Oviva Ernährungsberatung können Sie genau das lernen. Ein Ernährungsberatungsteam coacht und berät Sie individuell: per App-Chat, Video und Telefon.

Mehr Informationen zu Oviva

Wer sollte nicht fasten?

Doch Fasten ist nicht für alle geeignet. Kinder und Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sollten nicht einfach so auf Essen verzichten. Wer eine Vorerkrankung hat – wie beispielsweise niedrigen Blutdruck, Diabetes, Migräne oder Krebs –, sollte vor einer Ernährungsumstellung ein ärztliches Gespräch suchen. Außerdem kann Intervallfasten auch Nebenwirkungen haben: Wenn beispielsweise Kopfschmerzen, Konzentrations­problemen oder Müdigkeit auftreten, sollte nicht weiter gefastet werden. Generell ist bei einem derart stark regulierten Essverhalten wie Fasten immer Vorsicht geboten – besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsene kann sich Fasten gefährlich auf die Psyche auswirken und beispielsweise Essstörungen begünstigen oder auslösen.

Ein durchgeplantes Essverhalten ist für manche Menschen hilfreich, für andere gefährlich. Probieren Sie es gerne einmal aus – und hören Sie auf, wenn Sie den Eindruck haben, dass es Ihnen nicht guttut. Die Faustregel für Ihre Ernährung sollte lauten: eine ausgewogene Ernährung, möglichst saisonal, nicht zu viel und nicht zu wenig. Wenn Sie das Bedürfnis haben, Ihre Ernährungsform grundlegend umzustellen, sprechen Sie am besten mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Ernährungsberatung von A bis Z

Oft genug vergessen wir im Alltag gesund zu essen. Kein Wunder bei all dem Stress. Wer aber richtig fit sein möchte, für den ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Die Audi BKK unterstützt Sie mit speziellen Angeboten zum Thema bewusste Ernährung.

Mehr Informationen zur Ernährungsberatung

Bildnachweis

Artikeleinstieg: Vicky Kumar (istockphoto.com)

Zum Weiterlesen: